Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat
Russland vorgeworfen, die Militärpräsenz in seinem Land zu erhöhen.
Dagegen werde sich sein Volk wehren. Die Stadt Mariupol etwa müsse
geschützt werden. "Wir werden kämpfen bis zum letzten Blutstropfen",
sagt er im ZDF heute journal.
Die Zahl der russischen Einheiten in den okkupierten ukrainischen
Gebieten wachse, sagte Poroschenko in dem Interview. Er fürchte, dass
die Separatisten auf Geheiß von Russlands Präsident Wladimir Putin einen
Landweg Richtung Krim erkämpfen wollten. Insbesondere rund um die
ostukrainische Stadt Mariupol wachse die Zahl russischer Soldaten, trotz
des Minsker Abkommens. "Deswegen ist unsere erste Priorität der
Schutz", so Poroschenko. "Wir werden es nicht zulassen, dass
irgendjemand mit Waffen zu uns kommt und uns erobert."
Im Zweiten
Weltkrieg habe man eine ähnliche Situation schon einmal erlebt, damals
sei die Bedrohung aus dem Westen gekommen. Heute sehe man dieselbe
Aggression aus dem Osten. Aus diesem Grund wolle man sich vor der
unsicheren Situation schützen: "Wir werden um unser Land kämpfen bis zum
letzten Bluttropfen", so Poroschenko. "Das ist unsere Erde, das ist
unser Vaterland."Poroschenko bezeichnet Minsker Abkommen als "Pseudo-Ruhe"
Poroschenko garantiert in dem Interview zugleich, dass sich sein Land an die Minsker Übereinkunft halte. "Wir sind für das Minsker Abkommen, wir sehen keine militärische Lösung des Konflikts." Sein Land habe eine Feuerpause eingelegt. "Frieden bekommen wir einzig durch die Reintegration der besetzten Bereiche, durch friedliche Gespräche und den Abzug der russischen Soldaten aus den ukrainischen Gebieten", so Poroschenko. Außerdem müsse die Grenze zu Russland geschlossen werden, OSZE-Beobachter müssten das kontrollieren.
Poroschenko kritisierte das Minsker Abkommen allerdings auch als "Pseudo-Ruhe", für die sein Land einen hohen Preis zahle. "83 Helden" seien seit der Unterzeichnung des Abkommens in der Ukraine schon gestorben, im Kampf gegen "den Aggressor". Seine angebliche Ankündigung, Donezk zurückerobern zu wollen, nannte Poroschenko "Unsinn", den man nur in russischen Zeitungen lese. Er selber sehe in Donezk aber "modernste russische Waffen", was gegen das Minsker Abkommen verstoße.
"Null Toleranz" im Kampf gegen Korruption
Kritik, er selber gieße durch nationalistische Äußerungen Öl ins Feuer des Konflikts, wies Poroschenko zurück: "Nur wenige in der Welt nennen mich und meine Regierung nationalistisch." Er ließ aber Kritik zu, die Ukraine sei eines der korruptesten Länder der Welt - zumindest zu dem Zeitpunkt, als er selber Präsident wurde. Seitdem aber habe die Ukraine große Reformfortschritte gemacht, es gebe inzwischen viele Korruptionsverfahren - etwa gegen Minister oder Vertreter der Sicherheitsdienste. "Heute zeigt die Ukraine null Toleranz zur Korruption", so Poroschenko.
http://www.heute.de/ukrainischer-praesident-poroschenko-will-kaempfen-bis-zum-letzten-blutstropfen-38431562.html
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