Thursday, May 14, 2015

Poroschenko: Kämpfen "bis zum letzten Blutstropfen"

von Dominik Rzepka
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat Russland vorgeworfen, die Militärpräsenz in seinem Land zu erhöhen. Dagegen werde sich sein Volk wehren. Die Stadt Mariupol etwa müsse geschützt werden. "Wir werden kämpfen bis zum letzten Blutstropfen", sagt er im ZDF heute journal. 
Die Zahl der russischen Einheiten in den okkupierten ukrainischen Gebieten wachse, sagte Poroschenko in dem Interview. Er fürchte, dass die Separatisten auf Geheiß von Russlands Präsident Wladimir Putin einen Landweg Richtung Krim erkämpfen wollten. Insbesondere rund um die ostukrainische Stadt Mariupol wachse die Zahl russischer Soldaten, trotz des Minsker Abkommens. "Deswegen ist unsere erste Priorität der Schutz", so Poroschenko. "Wir werden es nicht zulassen, dass irgendjemand mit Waffen zu uns kommt und uns erobert."
Im Zweiten Weltkrieg habe man eine ähnliche Situation schon einmal erlebt, damals sei die Bedrohung aus dem Westen gekommen. Heute sehe man dieselbe Aggression aus dem Osten. Aus diesem Grund wolle man sich vor der unsicheren Situation schützen: "Wir werden um unser Land kämpfen bis zum letzten Bluttropfen", so Poroschenko. "Das ist unsere Erde, das ist unser Vaterland."
Poroschenko bezeichnet Minsker Abkommen als "Pseudo-Ruhe"

Poroschenko garantiert in dem Interview zugleich, dass sich sein Land an die Minsker Übereinkunft halte. "Wir sind für das Minsker Abkommen, wir sehen keine militärische Lösung des Konflikts." Sein Land habe eine Feuerpause eingelegt. "Frieden bekommen wir einzig durch die Reintegration der besetzten Bereiche, durch friedliche Gespräche und den Abzug der russischen Soldaten aus den ukrainischen Gebieten", so Poroschenko. Außerdem müsse die Grenze zu Russland geschlossen werden, OSZE-Beobachter müssten das kontrollieren.
Poroschenko kritisierte das Minsker Abkommen allerdings auch als "Pseudo-Ruhe", für die sein Land einen hohen Preis zahle. "83 Helden" seien seit der Unterzeichnung des Abkommens in der Ukraine schon gestorben, im Kampf gegen "den Aggressor". Seine angebliche Ankündigung, Donezk zurückerobern zu wollen, nannte Poroschenko "Unsinn", den man nur in russischen Zeitungen lese. Er selber sehe in Donezk aber "modernste russische Waffen", was gegen das Minsker Abkommen verstoße.
"Null Toleranz" im Kampf gegen Korruption

Kritik, er selber gieße durch nationalistische Äußerungen Öl ins Feuer des Konflikts, wies Poroschenko zurück: "Nur wenige in der Welt nennen mich und meine Regierung nationalistisch." Er ließ aber Kritik zu, die Ukraine sei eines der korruptesten Länder der Welt - zumindest zu dem Zeitpunkt, als er selber Präsident wurde. Seitdem aber habe die Ukraine große Reformfortschritte gemacht, es gebe inzwischen viele Korruptionsverfahren - etwa gegen Minister oder Vertreter der Sicherheitsdienste. "Heute zeigt die Ukraine null Toleranz zur Korruption", so Poroschenko.

http://www.heute.de/ukrainischer-praesident-poroschenko-will-kaempfen-bis-zum-letzten-blutstropfen-38431562.html










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