Die Position Russlands in Bezug auf die Ukraine
untergrabe die feststehende Ordnung und bedrohe Verbündete der Nato,
erklärte der Generalsekretär der nordatlantischen Allianz, Anders Fogh
Rasmussen. Somit gab der Generalsekretär des Blocks zu, dass sich die
Ereignisse in der Ukraine in das Modell nicht fügen lassen, das man in
den USA erfunden hat.
Es war geplant, dass die Ukraine
auf eine Assoziation mit der Europäischen Union eingehen wird, und von
da an ist es ein Katzensprung bis zur Errichtung von Nato-Stützpunkten
auf ihrem Territorium. Doch Präsident Janukowitsch schob die
Unterzeichnung des Dokumentes auf. Westliche Kreaturen, die sich auf
direkte Anweisungen des Vizepräsidenten der USA, Joseph Biden stützten,
stürzten ihn. Doch als es schien, dass nichts mehr die Pläne der USA
bereits behindern konnte, da lehnte sich das ukrainische Volk auf. Nicht
das ganze Volk, jedoch ein bedeutender Teil von ihm. Es gelang nicht,
die Unruhen rasch und geräuschlos im Keime zu ersticken. Zumindest ein
Drittel der Einwohner der Ukraine sind ethnische Russen, die Hälfte der
Bevölkerung spricht Russisch. Es leuchtet ein, dass sich Russland zum
Schutz dieser Menschen erhoben hat und daran gegangen ist, ihre Rechte
in den internationalen Institutionen zu verteidigen. Langsam, mühevoll,
unter Überwindung eines kolossalen Widerstandes, jedoch nach und nach
gelang es Moskau, die westliche Gemeinschaft, in erster Linie in Gestalt
von Europäern, dazu zu bringen, real auf das Geschehen in der Ukraine
zu blicken.
Die Ambitionen der USA haben einen
beachtlichen Schlag hinnehmen müssen: Die EU-Länder, die ursprünglich
Washington bei dessen gegen Russland gerichteten Sanktionen
unterstützten, weigerten sich, diese zu verstärken. Sie setzten die
wirtschaftliche und die politische Zusammenarbeit mit Russland fort.
Washington wurde zu verstehen gegeben, dass die amerikanischen
Interessen in diesem Fall mit den europäischen divergieren, und deshalb
haben sie keine Absicht, die Instruktionen der USA wie ehemals zu
befolgen.
Die ukrainische Krise hat den USA zu verstehen
gegeben, dass ihr Einfluss auf die Welt nicht so bedeutend ist. Der
Gedanke daran, dass den USA kraft ihrer nationalen Ausschließlichkeit
alles erlaubt sei, sei heute lediglich für die Amerikaner selbst
überzeugend, stellt Vera Krascheninnikowa, Direktorin des Instituts für
außenpolitische Studien und Initiativen, Mitglied der
Gesellschaftskammer, fest:
„Die
amerikanische Ausschließlichkeit ist das Kernstück der amerikanischen
Identität, der nationalen Idee. Eben so wird sie interpretiert. Es wird
erklärt, dass die amerikanische Ausschließlichkeit lange geschichtliche
Wurzeln habe. Doch in Wirklichkeit hat die Ausschließlichkeit stets als
Rechtfertigung für eine Aggression gedient. Das ist ein Euphemismus für
das Betreiben einer harten, einer aggressiven Politik. Überhaupt, jedes
Imperium, das die Weltherrschaft beanspruchte, bediente sich unbedingt
dieser Terminologie. Sei es Spanien, sei es seinerzeit Großbritannien.
Das unheilschwerste Beispiel wäre das Dritte Reich. Wir wissen ja, auf
welche Art und Weise sie die Idee von ihrer Ausschließlichkeit verwendet
haben.“
Erstmalig seit langer Zeit fühlte der
amerikanische Aggressor vor einem Jahr, dass seiner Hegemonie Schranken
gesetzt sind, als Russlands Diplomaten es dem Westen nicht erlaubten,
einen Schlag gegen Syrien zu führen. Die Ukraine ist die zweite, noch
schmerzvollere Fehlkalkulation für die Amerikaner. Daher hat Washington
heute eine nahezu hysterische Propagandakampagne entfacht. Es nennt
Moskau einen Feind und einen Aggressor, denn Russland bringt die für die
USA gewohnte Welt, in der alles nach ihrem Diktat lief, zum Einstürzen.
Sich damit abzufinden ist für den Westen äußerst schwierig, genauso wie
das Ende der amerikanischen Herrschaft zuzugeben.
Weiterlesen:
No comments:
Post a Comment